Krankengeschichte
Hallo,
ich bin begeisterter Sportler, spiele Fußball seit ich denken kann, und plage mich nun schon ein Jahr mit Beschwerden herum, die es mir unmöglich machen Sport zu betreiben. Ich bin für jeden dankbar der sich diese zugegeben sehr sehr sehr lange Geschichte durchließt und mir eventuell helfen kann.
Meine Krankengeschichte beginnt im Juni 2008.
Zum Ende der Fußballsaison 07/08
spürte ich leichte Schmerzen im Bereich des rechten Knies (Schussbein),genauer unterhalb des Knies im Bereich Wadenbeinköpfchen(Fibula Köpfchen).
Diese nehmen von Belastung zu Belastung zu, so dass ich das letzte Saisonspiel (Anfang Juni 08) nicht beenden kann.
Aus einem leichten Zwicken ist ein starker Schmerz geworden der sich in der Kniekehle, am Außenrand des Knies und in Richtung Wade ausdehnt. Laufen fällt mir damit sehr schwer. Als Laie dachte ich mir, dass ich mir vielleicht ne starke Zerrung oder einen Muskelfaserriss geholt habe und in der darauf folgenden fünfwöchigen Sommerpause habe ich keinen Sport betrieben um die Verletzung auszukurieren.
Nach den 5 Wochen hatte ich beim Gehen und Joggen außer einem leichten Unbeweglichkeitsempfinden keine Schmerzen
und stieg mit der Mannschaft in die Sommervorbereitung ein. In den ersten Wochen wurden hauptsächlich Ausdauer trainiert, bei Waldläufen usw. konnte ich problemlos mitmachen, doch als die Belastung nach und nach gesteigert wurde, Sprints, Torschuss, Testspiele kamen auch die Schmerzen wieder.
Daraufhin besuchte ich Ende Juli 2008 einen Arzt (Sportmedizin, hat mal eine Regionalliga-Fußballmannschaft betreut, bekannt dafür Spieler so schnell es geht wieder fit zu machen). Er diagnostizierte eine Zerrung / Entzündung des Muskelansatzes gab mir eine Cortisonspritze und verschrieb mir Salben wie z.B. Voltaren.
Außerdem sollte ich die Stelle kühlen. Seiner Meinung nach sollte ich nach einer Woche wieder spielen können.
Das versuchte ich dann auch, doch nach einigen Trainingseinheiten kamen die Schmerzen wieder.
Daraufhin besuchte ich den Arzt ein zweites Mal. Die Diagnose blieb jedoch gleich. Ich bekam wieder eine Cortison-Spritze und sollte mich an der Stelle massieren dann würde ich am nächsten Sonntag spielen können.
An diesem Sonntag musste ich jedoch nach 40 Minuten einsehen, dass ich immer noch nicht schmerzfrei bin.
Ich besuchte nun einen anderen Arzt(Facharzt für Orthopädie,Sportmedizin,Chirotherapie). Dieser vermutete einen Meniskusschaden, also brauchte ich eine MRT-Aufnahme des Knies.
In den 6 Wochen Wartezeit schonte ich das Bein erneut. Die MRT-Bilder ergaben, dass Meniskus, Kreuzbänder und Knorpel in Ordnung sind.
Der Arzt vermutete nun, dass es sich um eine Entzündung handelt und spritze mir entzündungshemmende Salzlösung,
verschrieb mir entzündungshemmende Salben und sagte in 2 Wochen würde ich wieder Fußball spielen können. Gesagt getan, mit dem selben Ergebnis wie vorher, mit steigender Belastung nahmen die Schmerzen zu.
Ich besuchte einen weiteren Arzt (Facharzt für Allgemeine Chirurgie, Arzt für Ambulante Operationen, Durchgangsarzt, Arzt für Sportmedizin). Dieser verschrieb mir Einlagen wegen meiner Plattfüße, 6x Elektrotherapie + Massagen und sagte etwas von hartnäckiger Zerrung, Entzündung und man müsse dehnen und lockern.
Nach der Krankengymnastik( Elektro- + Massage) und mit Einlagen begann ich wieder mit dem Joggen, was einwandfrei funktionierte, doch der Fußballversuch scheiterte erneut.Ich dachte mir ich versuche es nun mit einer langen Pause um machte 2-3 Monate gar nichts.
Während dieser Zeit bekam ich von dem letzten Arzt noch 3 Cortison-Spritzen verabreicht,
da der Arzt vermutet ich hätte eine Art „Tennisarm“ nur im Knie( Überlastung oder Fehlbelastung)
Januar 09 begann ich wiederum zu joggen und war eine Woche im Skiurlaub, was zu meiner Erleichterung gut klappte und keine Schmerzen verursachte.
Froh darüber, dass nach der langen Sportpause endlich wieder alles ok ist, begann ich Ende Januar 09 wieder mit der Mannschaft zu trainieren und die Vorbereitung für die Restsaison zu absolvieren.
Aber es war genau wie im Sommer, alle Stop and Go Bewegungen, schnelle Richtungswechsel und vor allem Torschüssen verursachten Schmerzen.
Die anfangs noch kaum spürbar waren, aber von Training zu Training zunahmen.
Wieder ging es zum Arzt, den ich nicht mehr wechselte, da ich mal jemanden mehrere Sachen ausprobieren lassen wollte. Er sagte Gewebe kann sich von gutem in schlechtes Gewebe umwandeln und man brauche Krankengymnastik um das wieder hinzubekommen.
Also ging ich über 6 Wochen zur Physiotherapie.
Dort bekam ich 1 mal die Woche Dehnübungen gezeigt, die ich dann 1-2 Wochen zu Hause umgesetzt habe. Ich habe wirklich jeden Tag 10-20 Minuten gedehnt und Übungen gemacht. Der Physiotherapeut hat mit mir sämtliche Muskeln, Nerven und Sehnen die am Wadenbeinkopf ansetzen gezielt gedehnt und gekräftigt, ohne die Schmerzen beseitigt zu haben.
Ich besuchte den Arzt ein weiteres Mal, er war nun auch ratlos und schien total überfordert, verschrieb mir allerdings weitere 6 Einheiten Krankengymnastik.
Mein Krankengymnast glaubt nun an ein statisches Problem, da ich starke Plattfüße habe, und rechts der Plattfuß besonders stark ausgeprägt ist.
Ich mache nun Kräftigungsübungen für die Fuß-, Waden- und Hüftmuskulatur um meinem Plattfuß entgegen zuwirken. Aber auch das hat nach nun 6 Wochen intensiver Gymnastik keine Verbesserung gebracht.
Ich sehe ein, dass so etwas Zeit braucht und auch wenn der Schmerz nicht davon kommt ist es sicher gut seine Fußstellung so gut es geht zu verbessern. Aber wenn es nicht daran liegt, was dann? Die Plattfüße habe ich schon lange und noch nie Schmerzen gehabt. Außerdem hat sich die Fußposition schon leicht verbessert aber der Schmerz bleibt gleich.
Nun frage ich euch ob mir vielleicht jemand weiter helfen kann? Was kann man noch tun? Ich bin es leid von Arzt zu Arzt zu reisen. Meinen Berufswunsch unter anderem Sport auf Lehramt zu studieren habe ich schon aufgegeben und meinem Trainer auch gesagt, dass er nicht mehr mit mir planen kann, aber trotzdem würde ich gerne wieder schmerzfrei Sport treiben können.
Vor den Beschwerden habe ich 4 mal proWoche Sport ausgeübt und es war ein zentraler Punkt in meinem Leben. Hat / Hatte vielleicht jemanden ähnliche Beschwerden?
Ich bin für jede Antwort dankbar.
Auch ja auch schon gemacht/probiert:
- Ultraschall, Röntgenuntersuchung --> kein Befund
- Osteopathische Behandlung --> kein Erfolg
Momentan sieht es so aus, dass ich Joggen und Rad fahren kann. Schwimmen geht auch aber nur Graulstil, beim Brustbeinschlag treten auch Schmerzen auf.
Alles andere geht nicht dauerhaft. Der Schmerz ist während der ersten und manchmal auch zweiten starken Belastung(Sprints, schnelle Richtungsänderungen) nicht da, zieht aber nach dem das Training beendet ist ins Bein und verschwindet nach ein paar Tagen wieder. Belaste ich jedoch dauerhaft, bleibt der Schmerz und wird immer schlimmer. Nach Schonung verschwindet er wieder recht schnell. Es handelt sich wie gesagt um den Bereich Fibulakopf, jedoch dehnt sich der Schmerz bei weitere Belastung aus.
Bitte helft mir! Möchte nicht mir 20 Jahren meine Sportkarriere beenden müssen.
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...