Hallo zusammen, das ganze ist eine ziemlich lange GEschichte hoffentlich liest sie jeder ganz.
Ich bin jetzt 23 Jahre alt und momentan Student. Vor einem Jahr hat es mit leichtem Druck im Gesicht angefangen. Als dieser nicht verschwand und auch Schulter- und Nackenschmerzen hinzukamen, bin ich zur Ambulanz gegangen (weil es zur Zeit der Weihnachtsfeiertage war) dort wurde ich eingerenkt, dies hat keine spürbare Wirkung gezeigt. Ich wandte mich dann an die damalige Vertretung meines Hausarztes. Diese gab mir Spritzen in die Schulter, was sie als „quaddeln“ bezeichnete und verschrieb mir Musaril (ein Tetrazepam). Die Spritzen verschlimmerten die Beschwerden nur und das Medikament nahm ich nur einige Tage zu mir, nachdem ich gemerkt hatte, dass es keine positiven aber dafür genug starke Nebenwirkungen hatte. Nach ein paar Wochen breiteten sich dann die Schmerzen über den oberen Rücken aus. Die Form dieses Schmerzes ist seltsam zu beschreiben.
Leichter Verspannungsschmerz
Es ist kein innerer Schmerz den man in der Nähe der Knochen spürt, sondern ein leichter Verspannungsschmerz, der sich zu einem brennenden Gefühl der Empfindlichkeit steigert, sobald man über die Haut an der entsprechenden Stelle streicht. Hinzu kam, dass mein unterer Rücken schmerzte (aber mit einem „normalen“ Schmerz“), dass die seitliche Beweglichkeit meines Kopfes stark eingeschränkt war, dass mein Kiefer nicht mehr voll beweglich war, ich Spannungskopfschmerzen bekam und der Gesichtsdruck sich mit einer seltsamen Beeinträchtigung der Sehfähigkeit kombinierte (Druck hinter den Augen und ein leichter Schleier über dem Blickfeld).
Hypermobilität, HWS-Syndrom & linkskonvexe Skoliose
Ich ging zum Orthopäden, der mir folgenden Befund gab: Hypermobilität, HWS-Syndrom & linkskonvexe Skoliose. Er verordnete mir 10-mal Akkupunktur in Verbindung mit einer Schmerzmittelinfusion. Die stärksten Schmerzen in der Schulter haben sich dadurch verbessert (es waren evt. noch „10%“ der Schmerzen im Vergleich zu vorher) auch die Beweglichkeit des Nackens bzw. Kopfes hatte sich stark gebessert. Die restlichen Beschwerden blieben. Nach dem letzten Behandlungstermin verschrieb er mir 6-mal Physiotherapie (selbst als Laie ist mir nun bewusst dass dies viel zu wenig war). In der Physiotherapie wurden mir unter anderem einige isometrische Übungen gezeigt, die ich zu Hause machen sollte. Diese Übungen führe ich bis heute aus, , spüre dadurch aber keine Verbesserung. Nach erfolgloser Behandlung riet mir die Physiotherapeutin, zu einem Neurologen zu gehen. Dieser stellte allerdings nichts ungewöhnliches fest.
Meine Kieferbeschwerden wurden immer schlimmer
Meine Physiotherapeutin riet mir für den Fall das der Neurologe nichts finden sollte, zu einem Kieferorthopäden zu gehen, da ich da meine Kieferbeschwerden immer schlimmer wurden und ich ihr sagte, dass ich vor einiger Zeit Last mit einem durchkommenden Weisheitszahn hatte. Ich legte viel Hoffnung in die Theorie, dass vielleicht meine Zähne die ganzen Beschwerden ausgelöst hatten.
Der Kieferorthopäde bestätigte mir, dass die Weisheitszähne zwar nicht dringend, aber auf lange Sicht auf jeden Fall entfernt werden müssten. Dass die Zähne an meinen Beschwerden Schuld seien, wollte er nicht ausschließen, er sagte aber, dass man dies nur hinterher sehen könne. Dies war nach Entnahme der Zähne leider nicht der Fall.
Eine Heilpraktikerin verschrieb mir 3 homöopathische Mittel
Ich versuchte es weiter mit einer Heilpraktikerin die mir 3 homöopathische Mittel verschrieb. Zwei waren gegen die körperlichen Beschwerden (der Name fällt mir leider nicht mehr ein, sie haben auch nicht besonders geholfen) und eins war gegen die Unausgeglichenheit und den schlechten Schlaf (Nervoregin).
Morgens fühlte ich mich wie gerädert
Die Beschwerden führten dazu, dass ich mich jeden morgen nach dem Aufstehen wie gerädert fühlte und sehr müde war. Ich bin zwar immer noch recht unausgeglichen und frustriert, aber ich bin wenigstens wieder in der Lage, mein Umfeld nicht auch noch verrückt zu machen, dabei scheint mir das zuletzt genannte Mittel etwas geholfen zu haben. Für die weitere Behandlung verwies mich die Heilpraktikerin an einen Chiropraktiker. Nachdem dieser mich untersucht hatte, bekam ich an sechs Terminen von ihm intensive Massagen und teilweise Einrenkungen. Ob die Behandlung geholfen hat kann ich nicht sagen, wenn dann nicht spürbar. Durch einen Werbezettel wurde ich auf eine Informationsveranstaltung zum Thema CMD (Cranio-mandibuläre Dysfunktion) und einer neuartigen Behandlungsmethode aufmerksam.
Dann ging ich zum Zahnarzt wegen der Kieferbeschwerden
Ich begab mich bei dem Zahnarzt der diese Veranstaltung durchgeführt hatte in Behandlung. Er führte die neue Methode an mir durch, mit der computergestützt Fehlstellungen an Gebiss und Kiefer berechnet werden und erstellte anhand der Daten eine Schiene für die untere Kauleiste. Diese sollte die Muskulatur entspannen und die Zähne wieder in die richtige Position bringen. Es wurden zusätzlich Abrasionen festgestellt, die wieder aufgebaut werden sollten.
Die Theorie des Zahnarztes bestand darin, durch die Wiederherstellung des korrekten Bisses, meine Beschwerden zu beseitigen. Gegen die Beschwerden bekam ich wieder Physiotherapie verschrieben (diesmal allerdings 10-mal und es folgten weitere Rezepte). Ich bin jetzt fast ein halbes Jahr in physiotherapeutischer Behandlung. Diese beinhaltet Krankengymnastik mit und ohne Geräte sowie manuelle Therapie am Kiefer, Fango und Lymphdrainage am Kopf und Halsbereich. Abgesehen davon, dass mein Nacken wieder beweglicher geworden ist, hat die Physiotherapie scheinbar nicht viel bewirkt. Der Aufbau derjenigen Zähne, die Abrasionen aufweisen, wurde bis jetzt noch nicht durchgeführt, da die Beihilfe (meine Mutter ist Beamtin und ich bin über sie versichert) dies abgelehnt hat. Nächste Woche sol lgeklärt werden, wie die Behandlung trotzdem abgeschlossen werden kann.
Im Folgenden möchte ich noch einmal zur Übersichtlichkeit meine aktuellen Beschwerden zusammenfassen:
leichte Spannungskopfschmerzen, starker Druck im Gesicht, veränderte Sehfähigkeit (schwammig, trüb, Tunnelblick, Lichtempfinflichkeit), leichter Tinnitus und leicht verminderte Hörfähigkeit, irgendetwas mit den Schleimhäuten (weiss nicht ob es damit zusammenhängt aber ich zähle es mal auf weil ich es schon seit monaten habe), leicht verspannter Hals, Nacken- Schulter und Rückenschmerzen, sowie der oben beschriebene, seltsam brennende Schmerz beim berühren.
Wenn ich dort mit der Hand über die Haut fahre, tut dies weh, als wäre die Haut stark gereizt oder als würde ich an den Haaren ziehen) und von Ort, Stärke und Dauer und Art schwankende Schmerzen in Armen, Händen, Beinen, Füßen, Hüfte, Rücken, sowie teilweise Kribbeln oder „Einschlafen“ der genannten Regionen. Diese Schmerzen sind mal eher an der Oberfläche mal tiefer und besonders an den Extremitäten und im Hüftbereich vorhanden. solange ich in Bewegung bleibe sind die Beschwerden geringer. Hinzu kommt ein schlechtes Gefühl in der Bauchgegend, und starke Unzufriedenheit gepaart mit Angst und momentan steigender Antriebslosigkeit. Das ganze belastet mich stark. Ob und wie dies alles in Verbindung steht kann ich natürlich nicht sagen. Es wäre vor allem interessant zu sehen. Ob meine Beschwerden nun von der Hypermobilität, von der Kiefer-Dysfunktion, von einer Kombination aus beidem, oder wenn etwas ganz anderem herrühren.
Habe ich den richtigen Behandlungsweg eingeschlagen?
Es würde mich sehr freuen, wenn mir eventuell jemand mitteilen könnten, ob ich bis jetzt den richtigen Behandlungsweg eingeschlagen habe und was ich sonst noch tun könnte. Meine größten Beschwerden sind momentan der Druck im Gesicht in Verbindung mit der verminderten Sehfähigkeit und Hörfähigkeit, die wechselnden Schmerzen am ganzen Körper sowie die Angst und Unzufriedenheit.
Neben den isometrischen Übungen die ich seit dem es mir geraten wurde durchführe, hab ich bereits bevor alle meine Beschwerden vor einem Jahr auftraten gejoggt und habe Kampfsport, Kraftsport sowie Ausdauertraining betrieben. Ich war eigentlich sehr sportlich, sehr ausgeglichen und mit allem zufrieden. Nach Beginn der Beschwerden hab ich zunächst mehrere Monate überhaupt kein Sport mehr getrieben. Ich habe dann erst langsam wieder mit Joggen, dann mit Krafttraining und dann vor kurzem wieder mit Kampfsport angefangen. Ich habe jetzt im Internet viel gelesen das Joggen und Kampfsport bei Hypermobilität kontraproduktiv ist. Neben der Frage was ich gegen die Beschwerden tun kann stellt sich also auch die Frage was ist sportlich optimal für mich. Ich mach weiterhin iso-übungen und wollte nächstes JAhr mit Pilates anfangen. Ist es ratsam Krafttraininng weiter zu betreiben? Wenn ja worauf muss ich achten?
Freue mich über jeden Kommentar, danke im Voraus
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...