Ich habe (s. meinen ersten Beitrag) seit einigen Monaten schon einen Tinnitus (der z. Z. glücklicherweise sehr leise und nur selten zu hören ist) und seit einigen Wochen sehr starke Nackenschmerzen. Ich war deswegen beim Orthopäden. Der hatte mich beim ersten Termin geröntgt und eingerenkt. Da die Schmerzen und auch der Tinnitus nicht besser wurden, ging ich wieder hin. Diesmal berührte er kurz meinen Nacken und stellte fest, dass dieser sehr verspannt war. Er verschrieb mir Relaxans und Krankengymnastik. Die Tabletten hauten nachts ziemlich rein, ich konnte mich gar nicht bewegen, aber tagsüber spürte ich auch nach drei Tabletten keine Verbesserung. Mehr sollte ich nicht nehmen, laut Arzt, es bestünde Suchtgefahr und mehr brauchen würde ich sowieso nicht. Die Krankengymnastik tat sehr gut, mein Nacken fühlt sich besser an, aber Schmerzen sind noch da. Ich ging also wieder zum Arzt, um ihn zu bitten, mir noch einmal Krankengymnastik zu verschreiben. Er lehnte ab. Die Begründung (Anfang Juli, also neues Quartal) war nicht etwa, dass sein Budget nicht reichte, sondern, dass die Krankenkasse das erst in drei Monaten wieder zahlen würde. Würde er mir jetzt noch einmal KG verschreiben, könnte die Krankenkasse hingehen und sagen "Ne, wir zahlen nicht." Das wäre zwar unfair, aber er könne mir da leider nicht helfen. Ich solle schwimmen gehen. Und sonst irgendeinen Sport mache. Völlig egal. Das würde schon wieder weggehen. Meine Physiotherapeutin meinte noch, ich solle den Nacken nicht zu sehr belasten, da sich die Muskeln dann wieder verspannen würden. Er sagte auch nicht etwa, weitere KG Stunden seien medizinisch nicht notwendig.
Meine Krankenkasse hat nach einem Telefonat heute gesagt, dass der Arzt da völlig falsch liegt, ist eine Weiterbehandlung medizinisch notwendig, würde sie sogar ohne irgendwelche Nachweise weitere Termine bezahlen. Und notwendig ist, wenn der Arzt es verschreibt.
Nun bin ich mir nicht sicher, was ich tun soll. Zu dem Orthopäden traue ich mich irgendwie nicht. Er nimmt meine Beschwerden scheinbar nicht ernst (ich bin neulich 22 geworden und habe schon Nackenschmerzen?), dabei hat er nicht einmal großartig nachgefragt, woher diese kommen könnten. Er scheint auch kein großes Interesse an meiner Geschichte zu haben. Zu meiner Frage, ob ich einen Stützverband kriegen könnte, da mein Knie seit einer OP oft "einknickt", wenn ich es beim Sport kurz etwas überbelaste, sagte er nur, ich solle diesen Sport dann eben nicht machen. Beim letzten Termin sagte er, er könne mir zwar nichts verschreiben, aber Sport könnte ich ja machen. Egal welchen. Ich fühle mich dort nicht aufgehoben und ehrlich gesagt ein wenig vera****t. Ich bin die letzten Tage richtig deprimiert rumgelaufen und hätte die ganze Zeit nur weinen können, weil mir mein Nacken doch immer noch weh tut und der Arzt sich da offenbar gar nicht drum schert! Und besser wirds davon auch nicht, vom weinen verspannt sich da hinten alles nur noch mehr...
Ich denke, ich werde zu meiner Hausärztin gehen und sie bitten, mir Krankengymnastik zu verschreiben. Meint ihr, sie macht das?
Oder was denkt ihr, was ich tun sollte?
Viele Grüße,
Miepie
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...