Hallo,
seit gut 10 Jahren (jetzt 32) habe ich chronische Schmerzen im Bereich der LWS, die meist mit einer Blockade des ISG einhergehen. Ich finde mich sehr gut in den bisherigen Beiträgen wieder, bin aber kein Fachmann sondern nur "erfahrener Leidender" . Hier die Symptome zusammengefasst. Schmerzen v.a. rechts im Bereich des Gesäßes, der weiter in den Rücken und in Bein und Knie ausstrahlt. Der Bereich am Po ist meits druckempfindlich und fühlt sich entzündet an, was aber nicht heißt das es das auch ist. Das kann ich nicht beurteilen. Mögliche Ursachen: Starke Verkürzung der Muskulatur, im Becken- und im Hüftbereich, Hohlkreuz, zu schwache Rückenmuskulatur. Was hilft: Viel dehnen, Sportarten wie Klettern sind ideal. Tägliches Fitnessprogramm wären nötig, was aber zeitlich mit Kind und Beruf (Schreibtischjob) nicht möglich ist. Nach langen Spaziergängen und Fahrradtouren ist die Muskulatur wieder so verkürzt, dass ich Schmerzen bekomme und stundenlang Dehnübungen machen muss. Im äußersten Notfall nehme ich ein Rheumamittel, was bei früher Einnahme gut anschlägt. Desweiteren trage ich seit einigen Monaten eine Einlage mit 8mm (linkes Bein). Ich bin also soweit ganz gut mit meinem "Problemchen" klargekommen und habe mich damit abgefunden.
Bis es jetzt. Ich bin im 5. Monat schwanger und kann nicht mehr sitzen, d.h. ich kann auch nicht arbeiten. Ich freue mich auf die Physiotherapie, da meine Übungen aufgrund der Schmerzen nicht mehr machbar sind. Der Schmerz ist beidseitig, doch v.a. rechts, ausgehend vom Gesäß, glaube ich. Der Schmerz ist stechend bei bestimmten Bewegungen und ich bin in der Bewegung blockiert. So muss mir in diesem Fall eine andere Variante der Bewegung überlegen (z.B. beim Aufstehten oder Umdrehen aus Rückenlage). Gebeugte Haltung und Arbeiten am Boden sind ganz tabu. Das heißt ich verbringe meinem Tag mit Spaziergängen, danach möglichst im Liegen ausruhen, Bequeme Sitzposition auf dem Sofa, leichtes Radfahren, Schwimmen. Was beim Laufen schmerzlindernd wirkt ist die Arme nach oben zu strecken. Allerdings sieht das ziemlich dumm aus
Beim Orthopäden bekomme ich so schnell keinen Termin und Frauenarzt und Physiotherapeut machen mir keine große Hoffnung auf Besserung bis zur Geburt: "Man kann da nicht viel machen und muss durchhalten". Das Gegenteil wird prophezeit und davor habe ich wirklich große Angst.
Was mich an den 10 Jahren am meisten stört ist, dass es keine klare Diagnose gibt und mir zuletzt gesagt wurde ich muss meine Schmerztherapie selbst austesten. Was ich ja auch getan habe, dennoch fühlt man sich mies damit. Ein paar aufklärende Worte von einem Arzt wären auch mal schön.
Sorry für die lange Mail! Habt ihr ein paar aufmunternde Worte?
Vielen lieben Dank im Voraus.
daaki
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...