Hallo,
ich habe seit ca. 10 Jahren Schmerzen in Höhe BWS 5-10. Der Schmerz sitzt mittig auf dem Wirbelkörper, mal ist er höher bei ca. Th4/5 mal tiefer bis ca. TH9. Aber immer direkt mittig selten seitlich, wenn dann rechts.
Früher zu Beginn hatte ich richtig krasse Hexenschüsse in dem Bereich, da konnte ich mich nur in Zeitlupe bewegen bis das mit der Zeit/mit Spritzen weg ging. Da gab es aber auch viele schmerzfreie Phasen.
Aktuell ist es so, dass die Schmerzen täglich da sind und jeden Tag im Tagesverlauf zunehmen, soweit, dass ich gestern z.B. nicht mehr fertig kochen konnte (20 Min stehen) meine Frau musste mich halten, ich musste mich auf die Küchenzeile legen vor Schmerzen.
So ist es meistens... wenn ich spaziere, Pilze suche, Bügle oder irgendwas vorm Körper mache, habe ich nach spätestens 20 Minuten nicht auszuhaltende Schmerzen in dem Bereich.
Dann habe ich zuletzt über Kopf eine Silikonfuge gemacht, durch die kurze verdrehte Haltung habe ich sofort schnelleren Puls bekommen, welcher sich auch ziemlich stark angefühlt hat.
Diagnostisch bin ich fast alles durch:
Mehrere Protrusionen entlang der Wirbelsäule (alles ohne Befund / keine weitere Indikation)
Prolaps: L4/L5 (BlackDisc), L5/S1 (geringe Reizung von S1 links), Th 5/6, Th 9/10 mit geringer Nervenreizung rechts), HWK 5/6 (klein und dorsomedial)
Verdrehte Hüfte -> Beinlängendifferenz ca. 5mm
Hohlkreuz + leichter Rundrücken mit BWS Skoliose
Schmorlsche Knoten Höhe BWS, mit Anzeichen von Abnutzung der WK-Platten (Osteochondrose altersbedingt)
HWS Steilstellung
BWS Rotation geht nach links ziemlich normal, nach rechts nur ein wenig
Hat jemand von Euch eine Idee was da das Problem sein kann?
Der Orthophäde sagt muskulär - auf den MRT Bildern sieht er jedoch eine stark ausgeprägte Muskulatur... ich habe neben etwas Bauch auch schon ein eher sportliches/muskulöses Bild. Meine Physiotherpeuthin sagt jedes Mal, dass da ein Wirbel nicht passt... wenn sie dran war geht's jedes mal danach besser, nach paar Minuten ist der Effekt jedoch wieder weg.
Ich bin früher im Schulsport (bin heute 38) mit einem Sandsack auf dem Rücken über diagonal quer gelegte HullaHupp auf dem linken Bein hüpfend zusammengebrochen. Hatte da Atemnot und Schmerzen in dem Bereich wo ich auch heute die Schmerzen.
Einen Sturz vom Baum auf den flachen Rücken hatte ich in der Jugend, hat auch gut weh getan, aber konnte nach kurzem Sammeln wieder aufstehen.
Ich sowie alle (dutzende) Physios die da dran waren haben bisher noch nicht die Lösung gefunden wie ich da weiter kommen kann. Aktuell habe ich wieder mit Reha Sport begonnen und mache noch Joga, die Tage danach bin ich dann fast bettlägerig. Am Tag der Betätigung geht es noch.
So zerbreche ich mir den Kopf... Für mich ist die logischste Erklärung eine Blockierung der Wirbelkörper-Gelenke weil die (vorhandene) Muskulatur permanent zieht, jedoch nicht gleichmäßig. dadurch habe ich überall die Protrusionen und sogar die 2 Prolapse. Zum Tagesverlauf passt die zusätzliche Belastung durch das Körpergewicht, welches noch mehr in die Blockade rein drückt und die Bandscheiben noch mehr komprimiert. Dazu die abnehmende Konzentration an schmerzstillenden Hormonen, welche im Tagesverlauf abnehmen (Cortisol+Testosteron).
Bei der Theorie bliebe die Frage, warum die Muskeln immer auf Zug sind bzw. immer etwas schützen wollen? Kann so ein uraltes Trauma solange eine Schutzspannung verursachen? Wie bekomme ich die Muskulatur wieder so hin, dass sie nicht mehr verspannt? Ich bräuchte da den ganzen Tag eine Dauermassage abwechselnd mit Wärme...
Stress ist bei mit definitiv auch vorhanden (auch v.a. durch meinen Zustand). Ist die BW in dem Bereich ein Stressbereich? aber warum genau der kleine Bereich? Warum sind dann nicht alle Muskeln verspannt?
Kennt das jemand so bei sich bzw. hattet ihr auch mal einen Patienten, der da die Schmerzen genau AUF den Wirbelkörpern hat? Welche Übungen würdet ihr empfehlen, welche dann nicht einen Tag später mehr Schmerzen machen?
Wie bettet ihr euch bei solchen Beschwerden? An welche Diagnostik sollte ich noch denken?
VG Alex
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...